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von Wendy Esko



Gehen Sie in Ihre Küche mit dem Gefühl der Liebe zu Ihrer Familie, Ihren Freunden und der Gesellschaft. Seien Sie demütig. Denken Sie an das Glück und an die Gesundheit, die Sie denen schenken möchten, für die Sie kochen. Und richten Sie Ihre Gedanken vor allem auf das Kochen. Werden Sie Teil Ihrer Küche, indem Sie den Speisen dabei helfen, sich von allein zuzubereiten.

Wenn Sie Essen zubereiten, vergessen Sie alle Probleme und Ereignisse des Tages, die Sie in Rage bringen könnten. Bemühen Sie sich um friedliche Gedanken, sowie Sie mit der Essenszubereitung beginnen.
Bevor Sie mit dem Kochen anfangen: Waschen Sie sich die Hände und binden sich die Haare zurück, falls Sie lange Haare haben, so daß diese Sie nicht stören oder ins Essen fallen. Binden Sie zum Schutz für Ihre Kleidung eine saubere Schürze um.

Verzichten Sie beim Kochen auf Parfüm oder Kosmetika, da die Düfte sich mit denen der Nahrungsmittel vermischen und Ihre Fähigkeit, feine Unterschiede in den Gerüchen Ihrer Speisen zu erkennen, beeinträchtigen und so die Gefahr des Anbrennens erhöhen könnten.
Fangen Sie immer in einer sauberen und aufgeräumten Küche an zu kochen. Stellen Sie sicher, daß alles Geschirr abgewaschen ist und an seinem Platz steht. Sobald Sie einen Topf oder sonstiges Utensil nicht mehr benötigen, waschen Sie es ab, so daß Sie Platz auf der Arbeitsfläche haben. Außerdem brauchen Sie vielleicht einen bestimmten Gegenstand während des Kochens noch einmal, und wenn Sie diesen dann erst abspülen müssen, kann ein bis dahin leckeres Gemüse anbrennen.

Beim Kochen Musik hören lenkt Sie ab und stört Ihre friedliche Einstellung. Außerdem hören Sie dann nicht, wenn Ihr Essen kocht oder das Ventil auf dem Drucktopf wackelt. Die Nahrung, die Sie zubereiten, nimmt Ihre geistige Energie auf. Wenn Sie die Küche mit einem klaren, friedlichen Geist betreten, strahlen Sie diese Energie auch aus. In Chaos oder Wut gekochte Gerichte nehmen diese Eigenschaften auf, und die Menschen, die davon essen, werden chaotisch oder wütend.

Denken Sie auch daran, daß Ihr körperlicher, mentaler und spiritueller Zustand sich täglich ändert und daß Ihre Küche diese Änderungen widerspiegelt. Verlieren Sie nicht den Mut, wenn etwas nicht gelingt. Suchen Sie einfach nach den Gründen für das Nicht-Gelingen und probieren es noch einmal. Mit zunehmender Übung und verbessertem Zustand wird auch Ihr Können wachsen.

Je eher Sie Ihren gesunden Menschenverstand und Ihre Intuition in bezug auf das Kochen entwickeln, desto besser werden Ihre Mahlzeiten. Lernen Sie, sich so wenig wie möglich auf ein Kochbuch zu verlassen. Wenn Sie die Mengenverhältnisse erst einmal kennen, fangen Sie an zu experimentieren und stellen die Nahrungsmittel anders zusammen. Seien Sie kreativ und künstlerisch. Ihre Intuition zu nutzen heißt, die Menge zu verwenden, die richtig aussieht oder schmeckt, anstatt mit Meßgefäßen oder Löffeln zu hantieren. Verlassen Sie sich auf Ihre Sinne anstatt auf Geräte. Je weniger Sie sich von Rezepten abhängig machen, desto stärker werden Sie einen persönlichen Kochstil entwickeln, der auf die besonderen Bedürfnisse Ihrer Familie abgestimmt ist.

Teilen Sie sich die Zeit, die Ihnen zum Kochen zur Verfügung steht, rationell ein. Während Sie beispielsweise den Reis waschen, können die Algen bereits weichen, und während Sie darauf warten, daß der Drucktopf den Druck aufbaut, waschen Sie ab oder nehmen Speisen aus anderen Töpfen heraus oder garnieren bereits fertiggestellte Gerichte. Zeitvergeudung ist ein Merkmal für Anfänger und vermittelt ein Gefühl der Desorganisation in Ihrer Küche.

Ich habe festgestellt, daß eine einfache Küche auch die beste ist. Das bedeutet nicht, daß alles Gemüse gemischt und zu einem einzigen Gericht verarbeitet wird oder daß man aus einer Menge Zutaten einen Eintopf kocht, der so schmeckt, wie wir es vor der makrobiotischen Ernährung mochten. Diese Art zu kochen führt oft zu unliebsamen Ergebnissen. Jede Gemüse- oder Getreidesorte hat ihren eigenen, individuellen Geschmack, den es hervorzuheben gilt. Wollen Sie Gemüsesorten kombinieren, verwenden Sie besser nur ein paar. Oder sorgen Sie dafür, daß alle einander gegenseitig ausgleichen oder ergänzen, falls Sie viele verwenden wollen. Mit Zutaten überhäufte Gerichte sind nicht appetitanregend und im allgemeinen der Gesundheit auch nicht zuträglich.

Gewürze beeinträchtigen Ihre Gesundheit und Ihre Kochkunst und sollten so wenig wie möglich zum Einsatz kommen. Verwenden Sie nur so viel an Gewürzen, wie Sie benötigen, um den Eigengeschmack von Getreide und Gemüse sowie anderen Nahrungsmitteln hervorzuheben. Starkes Würzen übertönt den natürlichen, gesunden Geschmack der Speisen.

Eine makrobiotische Köchin ist niemals völlig zufrieden mit ihrem Können. Auch wenn Ihre Kochkunst mit jedem Jahr größer wird, so sollten Sie sich bewußt sein, daß es immer noch mehr zu lernen gibt und Sie Ihre Fähigkeiten verbessern können. Bemühen Sie sich um eine Verfeinerung Ihres eigenen Stils, indem Sie essen, was andere gekocht haben, indem Sie Kochkurse besuchen und Bücher über makrobiotisches Kochen lesen und daraus lernen. Auch wenn Sie nicht völlig mit dem Stil eines anderen Kochs übereinstimmen, werden Sie Dinge lernen, die Ihnen beim Kochen nützen.

Die beste Zubereitungsmethode für Vollkornreis ist das Kochen im Drucktopf. Der Reis wird auf diese Weise schnell und gründlich gekocht und schmeckt auch süßer. Reis aus dem Drucktopf beschleunigt Ihre körperliche, mentale und spirituelle Entwicklung in einem Grad, wie das keine andere Zubereitungsmethode kann.

Wir sollten ständig über die Qualität unserer Zubereitungstechniken nachdenken. Wenn unsere Familie zu wenig Reis ißt, stimmt mit unserer Zubereitung etwas nicht. Unser Zustand ändert sich täglich, und daher ändert sich auch die Art und Weise, den Reis zuzubereiten. Bemühen Sie sich ständig darum, immer besseren Reis zu kochen. Wenn er beispielsweise unten anbrennt, ist die Flamme vielleicht zu hoch, also stellen Sie sie nächstes Mal kleiner. Ist der Reis zu feucht, war die Flamme vielleicht nicht hoch genug. Zu trockener Reis ist ein Zeichen dafür, daß Sie unter Umständen nicht genug Wasser verwendet haben, und wenn er zu breiig ist, war es möglicherweise zu viel. Ihr Reis soll gar sein, und die einzelnen Körner dürfen nicht aneinanderkleben. Er soll süß schmecken und immer süßer werden, je mehr Sie ihn kauen. Es ist überflüssig zu erwähnen, daß Sie alles, was Sie essen, gut kauen und erst dann, wenn es flüssig ist, hinunterschlucken sollten. Die Verdauung des Getreides findet in erster Linie im Mund durch Einwirkung des Speichels statt. Wird das Getreide zu wenig gekaut, kann es nicht richtig verdaut werden.
Wenn Sie Reis und anderes Getreide im Drucktopf kochen, füllen Sie den Topf nie mehr als bis zur Hälfte. Nach Zugabe des Wassers ist der Topf bis zu 70 Prozent seines Fassungsvermögens ausgelastet. Wenn Sie zu viel Getreide hineingeben, wird es weniger gut gekocht.

1 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wunderbare Gedanken! Ich würde den Artikel gerne teilen, ist das o.k.? Liebe Grüße

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