Wenn wir jedoch die Entwicklungsstufe des Menschen erreichen, sollten wir die dem Menschen angemessene Nahrung, welche hauptsächlich als Vollkorngetreide und Gemüse besteht, zu uns nehmen.
Die Natur verwandelt unentwegt eine Art in die andere. Eine große Nahrungskette reicht von den Bakterien und Enzymen zu den wirbellosen und den Wirbeltieren des Meeres, den Amphibien, Reptilien, Vögeln, Säugetieren und Menschen. Ergänzend zu dieser Linie der tierischen Evolution gibt es eine Linie der Pflanzenevolution, die von den Bakterien und Enzymen zu den Seemoosen und dem Meeresgemüse, den primitiven Landgemüsearten, alten Gemüsearten, den neueren Gemüsearten, Obstarten und Nüssen und den Getreidearten reicht.
Aus der Sicht der Evolution haben sich die Getreidearten parallel zum Menschen entwickelt und sollten daher den Hauptbestandteil der Nahrung bilden, genauso wie Nüsse und Früchte sich mit den Affen und Schimpansen entwickelt haben und den Hauptbestandteil ihrer Nahrung darstellen, ähnlich den Riesenfarnen und anderen primitiven Leben, die sich zusammen mit den Dinosauriern entwickelt haben. Die weiteren Bestandteile unserer Nahrung können wir den früheren evolutionären Arten von Pflanzen und Tieren entnehmen. Dazu gehören Seetang und Meeresalgen, Gemüse, frisches Obst, Samen und Nüsse, Fisch und andere Meerestiere und Suppen, die fermentierte Enzyme und Bakterien enthalten, welche das Urleben im Meer der frühesten Erdepochen darstellen.
Bei der Auswahl der tierischen Nahrungsmittel die eine Ergänzung zu den Hauptbestandteilen der Nahrung bilden, sind ältere Arten den jüngeren vorzuziehen. Daher sind Fisch und Meerestiere Huhn oder Truthahn vorzuziehen und diese wiederum gegenüber Rind und Schwein zu bevorzugen. Wenn tierische Nahrung regelmäßig gegessen wird, sollte man den Meerestieren den Vorzug vor Landtieren geben, besonders vor Säugetieren, da Meerestiere hinsichtlich der evolutionären Entwicklung am weitesten von uns entfernt sind.
Wie wir gesehen haben, beträgt die Periode des Lebens im Wasser ungefähr 2,8 Milliarden Jahre und ergibt, verglichen mit derjenigen des Lebens auf dem Land, die etwa 0,4 Milliarden Jahre dauerte, ein Spiralenverhältnis von 7:1. Da der Mensch die jüngste Art ist, die sich auf dem Land entwickelt hat, sollte dessen Nahrungszusammensetzung umgekehrt sein - sieben Teile Landbeschaffenheit zu einem Teil Wasserbeschaffenheit. Wenn wir tierische Nahrung zu uns nehmen, vorzugsweise Fisch und Meerestiere, sollte das Verhältnis vom pflanzlichen zum tierischen Anteil ebenfalls im Verhältnis 7:1 sein.
Aus diesen Beobachtungen und der praktischen Erfahrung der
traditionellen
Kulturen und Zivilisationen über Tausende von Jahren hinweg können wir
schließen, dass unsere tägliche Ernährung in den gemäßigten Zonen der
Welt nach den folgenden Einteilungen und Proportionen zusammengesetzt
sein sollte:
- 50
bis 60 % unserer Nahrung, dem Volumen nach, sollten aus
Vollkorngetreide, der am weitesten entwickelten Pflanzenart, und ihren
Produkten bestehen. Hierzu gehören brauner Reis, Weizen, Gerste, Roggen,
Hirse, Mais, Buchweizen, Sorghum (Durra, Mohrenhirse) und andere wilde
und kultivierte Gräser die traditionelle Nahrungsbestandteile sind.
Abb. 32: Das Gebiss des Menschen
- 5 bis 10 % unserer täglichen Nahrung können in Form von
Suppe
zugeführt werden (ein bis zwei Schüsseln), Die Suppenbrühe wird häufig
mit Miso oder Tamah-Sojasoße gemacht, welche aus natürlich vergorenen
Sojabohnen, Meersalz und Getreide hergestellt worden sind, und der Suppe können während des Kochens eine oder zwei Gemüsearten hinzugefügt werden. Die in Miso und Tamari enthaltenen Enzyme stellen die Urform des Lebens dar.
- 25
bis 30 % sollten aus Gemüsesorten bestehen, welche die verschiedenen
Entwicklungsstufen pflanzlichen Lebens darstellen und auf verschiedene
Art und Weise zubereitet worden sind. Dazu gehören Daikon, Möhren, Kohl,
Grünkohl, Wasserkresse, Kürbisse, Zwiebeln und viele andere moderne
Arten; Lotuswurzel und andere alte Arten; Pilze und andere primitive
Arten.
- 5
bis 10 % stellen Bohnen und Bohnenprodukte und Seetang, welche neuere
Land- und Meeresarten darstellen. Dazu gehören Azuki-Bohnen,
Kichererbsen, Linsen, gefleckte Feldbohnen, Sojabohnen und viele andere.
Zu den Seetangarten und Moosen gehören Wakame, Kombu, Hijiki, Nori,
Speiserotalge, Irisch Moos, Agar-Agar, Arame und viele andere.
- Gelegentliche Beigaben tierischer Nahrungsmittel (15% oder weniger),
wenn erwünscht, sollten hauptsächlich aus Fisch und Meerestieren
bestehen, welche das frühe Tierleben darstellen. Hierzu gehören Dorsch,
Seezunge, Forelle, Flunder, Austern, Muscheln, Garnelen, Krabben und
viele andere.
- Gelegentlicher Verzehr von Obst, Nüssen und Samen, welche nach
dem Getreide zu den jüngst entwickelten Arten zählen, in kleinen
Mengen. Hierzu gehören Äpfel, Kirschen, Pfirsiche, Pflaumen, Aprikosen,
Beeren, Melonen, Mandeln, Walnüsse, Pekannüsse, Cashewnüsse, Sesamsamen,
Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne und viele andere.
- In modernen Gesellschaften ist der Fettverbrauch wesentlich
höher
als in den Ländern, in denen Getreidesorten den Hauptbestandteil der
Ernährung bilden. In den Vereinigten Staaten bestehen ungefähr 42 % der
normalen Nahrung aus Fett, während man bei den Tarahumara, einem
mexikanischen Volk, das für seine Gesundheit und Langlebigkeit bekannt
ist, einen Fettanteil von nur 12 % antrifft. Der Fettanteil in der
makrobiotischen Standardernährung beträgt ungefähr 15 %. Lipide sind der
Oberbegriff für Fette, Öle und fettähnliche Substanzen einschließlich
Fettsäuren, Cholesterin und Lipoproteine (siehe Tabelle 9). Fette finden
sich in einem festen Zustand bei Vollwerternährung, bestehend aus
verschiedenen Arten von Vollkorngetreide, Bohnen und Bohnenprodukten,
Gemüse, Meeresgemüse, Obst, Samen und Nüssen, gelegentlichen tierischen
Nahrungsmitteln, wenn erwünscht, und unter Verwendung von hochwertigem
grauen Meersalz und natürlichen, kaltgepressten pflanzlichen Ölen,
versorgt den Menschen mit allen lebensnotwendigen Nährstoffen in
natürlicher Form.
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